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EBOE Dieter Riehemann
EBOE / EBOE Dieter Riehemann

Die Elmshorn-Barmstedt-Oldesloer Eisenbahn AG (EBOE) hatte ihre Glanzzeiten längst hinter sich, als ich sie 1976 erstmals besuchte. Es wurde im Prinzip nur noch auf dem 10 km langen Abschnitt Elmshorn – Barmstedt gefahren. Der Personenverkehr mit Trieb-, Bei- und Steuerwagen der Bauart „Uerdingen“ war hier lebhaft und bedeutend, das spärliche Güteraufkommen bewältigte die kleine 240 PS -Diesellok V 3.024. Der Personenverkehr von Barmstedt über Ulzburg (Anschluss an die Eisenbahn Altona-Kaltenkirchen-Neumünster -AKN-) nach Bad Oldesloe war bereits 1973 eingestellt worden. Güterverkehr hielt sich hier auf Teilstrecken, vorwiegend durchgeführt von der AKN, zwar noch mehr oder weniger lange, war aber ziemlich unbedeutend und unregelmäßig. Während die Stecke Barmstedt - Ulzburg insbesondere für Überführungsfahrten von Fahrzeugen zwischen der kleinen EBOE-Werkstatt in Barmstedt und der großen Kaltenkirchener Hauptwerkstatt der AKN, die seit 1957 den Betrieb der EBOE führte, komplett erhalten blieb, wurden bis 1979 die Gleisanlagen Ulzburg – Bad Oldesloe (ausgenommen der rund 4 km lange Abschnitt Blumendorf – Bad Oldesloe; ging als Industriegleis an die Stadt Bad Oldesloe) abgebaut.

1976/77 stand aber auch der Fortbestand der Strecke Elmshorn – Barmstedt auf der Kippe. Der Bau der Autobahn A 23 erforderte bei Sparrieshoop ein aufwendiges Kreuzungsbauwerk und der damaligen Zeit entsprechend schien es einigen Politikern und Planern die „rationellste“ Lösung zu sein, die Kosten für eine solche Brücke durch Stilllegung der Bahn einzusparen. Glücklicherweise setzte sich die Vernunft durch und die Strecke blieb, nicht nur zur Freude der damals rund 850.000 Fahrgäste/Jahr, erhalten. Die eventuell bevorstehende Stilllegung bewirkte aber, dass ich 1976 noch mehrmals zur EBOE reiste und dann, als der Fortbestand der Strecke gesichert war, in gewissen zeitlichen Abständen immer mal wieder nach Barmstedt kam. Und das hatte seine Gründe. Zwar fusionierten EBOE und Alsternordbahn 1981 mit der AKN, die aufnehmende Gesellschaft wurde, aber auffällige Änderungen gab es zunächst nicht. So übten vor allen Dingen die „Uerdinger“-Fahrzeuge, die im morgendlichen Berufsverkehr sogar als bis zu fünfteilige Züge auf die Stecke gingen, eine gewisse Anziehungskraft aus. Der Bau von Hochbahnsteigen war die Voraussetzung dafür, dass AKN-Triebwagen des 1976/77 beschafften VT 2E-Triebwagentyps in den 1990er Jahren den gesamten Betrieb übernehmen konnten. Zuvor waren allerdings kurzzeitig auch noch MAN-Schienenbusse, die auf der AKN-Stammbahn überzählig geworden waren, auf der inzwischen als Linie „A 3“ bezeichneten ehemaligen EBOE anzutreffen. Heute sind die VT2E auch schon wieder Geschichte. Die AKN veräußerte diese Fahrzeuge bzw. ließ sie verschrotten und ersetzte sie durch den 1993 für die AKN-Stammstrecke gebauten Triebwagentyp VTA.

Aber nicht nur der Fahrzeugeinsatz hat sich seit 1976 verändert. Seit 1999 wird auch die Strecke Barmstedt – Ulzburg wieder im Stundentakt von Triebwagen befahren. Diese Reaktivierung begann schon 1992, als nach Aufgabe der kleinen Barmstedter Werkstatt die bis zu drei werktäglichen VT-Werkstattfahrten von Barmstedt über Ulzburg nach Kaltenkirchen und zurück für das Publikum freigegeben wurden. Der Güterverkehr ist auf der gesamten ehemaligen EBOE seit rund 20 Jahren eingestellt.

Gruß und viel Spaß beim Betrachten.

Dieter Riehemann

Quelle: Klein- und Privatbahnimpressionen: Winter bei der EBOE (Elmshorn – Barmstedt – Oldesloer Eisenbahn)